Mein Name ist Sebastian Haag (1989). Ich befinde mich mitten im Quereinstieg in die Kunstbranche. Seit Juli 2021 betreibe ich das offene Atelier CTOЛ in der Tischbeinstr. 53, Kassel. Hiermit erfülle ich mir einen Lebenstraum – als Künstler zu arbeiten und ausstellen zu können, und zwar Vollzeit!
Von 2010 bis 2017 studierte ich Medizin in Berlin und Kopenhagen. Bis 2021 arbeitete ich als Assistenzarzt u.a. im Bereich Neurologie und Psychiatrie. Immer wieder plagten mich Zweifel an diesem Lebensweg, da ich seit Studienbeginn immer auch einen kreativen Beruf im Sinn hatte. Auch nach drei Jahren Berufserfahrung konnte ich die Zweifel nicht ausräumen. Warum es also nicht ausprobieren?
Wer meint, nur die Medizin rette Menschen, der denkt zu kurz. Gerade die Kunst hat einen gesellschaftlichen Auftrag, sie deckt auf, deutet und regt an, provoziert. Sie kann im besten Falle das menschliche Verhalten durch neue Perspektiven ändern – und verbessern.
Mein Atelier soll eine Werkstatt für Arbeiten sein, die eben diese neuen Perspektiven ermöglichen, auch mit moralischem und politischem Anspruch. Aber ohne Dollars keine Existenz, weshalb auch Werke verkauft werden, bei denen vor allem die Ästhetik vordergründig ist.
Regelmäßig und aktiv arbeite ich als Künstler erst seit ca. einem Jahr. Während meines Studiums und meiner früheren Arbeit habe ich hierfür weder Muße noch Motivation gefunden. Das erklärt vielleicht die Breite meiner Arbeiten, denn Dir wird aufgefallen sein, dass meine Motive und Techniken noch sehr unterschiedlich sind. Dieser Prozess ist aber noch notwendig, um meinen eigenen Stil zu entwickeln und zu festigen.
Gerne würde ich mich an einer Kunsthochschule ausbilden lassen. Leider bin ich bei meinen Versuchen an unterschiedlichen Kunstuniversitäten über das letzte Jahr gescheitert. Doch jede authentische Künstler*innenkarriere braucht seine Niederlagen, ich versuche es also weiter. Bis dahin trage ich mit Stolz den Titel „künstlerisch ungeeignet“.